Gerade die Corona-Pandemie hat die Entwicklung in Sachen Digitalisierung stark befeuert: Lösungen für alle möglichen Veranstaltungsformen mussten her. Die Eventbranche hatte da alle Hände voll zu tun, Unternehmen mit neuen Möglichkeiten zur Seite zu stehen – nicht nur, was Maßnahmen für Hygiene und Sicherheit betrifft. So wurden Hybrid-Messen und Webinare populär. Doch welche Formen von virtuellen Veranstaltungen haben weiterhin Zukunft in der Business-Welt? Informieren Sie sich in diesem Beitrag über die Event-Trends von morgen.
Reichweitenstark: Hybride Messen und Event-Trends 2023
Nach den Unsicherheiten, die durch die weltweite Corona-Krise entstanden sind, hat sich die MICE-Branche (MICE steht für meetings, incentives, conventions, events) inzwischen wieder gefangen – dank neuer Eventkonzepte, die es den Menschen ermöglichen, trotz Abstandsregeln und Hygienekonzept bestmöglich miteinander zu interagieren. Ja, vielleicht hat der digitale Ausbau von Veranstaltungen sogar zu einem größeren Austausch geführt. Denn die Möglichkeiten der Digitalisierung kennen keine Landesgrenzen.
Die Mischung macht’s: Wenn Präsenz- und Digitalevent aufeinandertreffen
So sind insbesondere hybride Messen und Events ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Dabei handelt es sich um eine Mischung von Präsenzveranstaltung und digitalem Event: ein Teil der Veranstaltung findet vor Ort statt, während virtuelle Formate das Event ergänzen. Das können Vorträge oder Expertenrunden sein, bei denen zum Beispiel ein Teil der Redner digital zugeschaltet ist. Oder auch Aufzeichnungen von Inhalten gehören dazu, die vor Ort stattfinden und dann online zur Verfügung gestellt werden – für „Besucher“, die nur aus der Ferne teilnehmen können.
Auch hybride Elemente, wie Quizze oder Spiele, bei denen präsente und digitale Besucher miteinander in Interaktion treten, sind bei einem Event denkbar und bereichern das Veranstaltungsformat. Mit dem Stand der Technologie sind viele Ideen umsetzbar, Menschen auch medienübergreifend in Kontakt zu bringen. Virtuelle Elemente ins Spiel zu bringen, kann nicht nur eine Messe aufpeppen, sondern auch helfen, Informationen und Botschaften nachhaltiger an die Menschen heranzutragen.
So punkten hybride Eventformate
Hybride Eventformate bringen großartige Möglichkeiten mit sich. So kann zum einen der Besucherandrang entzerrt werden, was Ressourcen für die Betreuung der Anwesenden schafft und zudem in Sachen Nachhaltigkeit punktet. Außerdem ist die Wahl der Location für das Event flexibler. Zum anderen eröffnet sich im digitalen Bereich der Vorteil unbegrenzter Reichweite. Selbst von anderen Kontinenten aus können Teilnehmer bedient werden, die sich beispielsweise Vorträge oder Diskussionsrunden ansehen möchten – ob live oder als Aufzeichnung.
Aber Achtung: Wenn das eigene Unternehmen ein hybrides Event plant, sollte der organisatorische Aufwand nicht unterschätzt werden. Denn die Anforderungen des „physischen“ und digitalen Teils unterscheiden sich und stellen je andere Anforderungen ans Eventmanagement.
So gilt es, jeweils ein anderes Rahmenprogramm aufzustellen. Eine gute Abstimmung von Vortragszeiten und Gesprächsrunden ist für die virtuelle Messe das A und O, um den digital zugeschalteten Teilnehmern echten Mehrwert zu bieten. Auch die technische Umsetzung muss nahtlos klappen. Möglicherweise sollte ein professioneller Eventplaner hinzugezogen werden, der sich mit Konzepten und Technologien auskennt.
Nicht nur hybride Veranstaltungen, sondern auch rein digitale Events sind in den vergangenen Jahren zum Trend geworden. Auch, wenn dem Hybrid mehr Bedeutung zukommt, sind rein digitale Konzepte weiterhin von Bedeutung – immerhin sind sie weniger zeit- und kostenintensiv, als hybride Events. Und das Beste: Sie sind von Maßnahmen zum Infektionsschutz nahezu nicht betroffen. |
Webinare und digitale Promotions: Präsenz ausbauen via Web
Ein Format mit Zukunft in der Eventbranche sind auch Webinare. Diese können einem Unternehmen viel Aufmerksamkeit verschaffen, ganz besonders bei kostenlosen Veranstaltungen, wie Workshops. Dadurch erweitert sich zudem die Zielgruppe – denn über berufliche Netzwerke wir Xing oder LinkedIn lassen sich zum Beispiel auch Privatpersonen zur Teilnahme an kostenlosen Webinaren bewegen.
Anhand eines öffentlichen Webinars verschafft sich ein Unternehmen Reichweite und Vertrauen – unschlagbar für das Branding der Marke. Doch das Format eröffnet auch firmenintern neue Möglichkeiten: Durch Webinare lassen sich gezielt neue Projekte einführen oder Lehrgänge zu bestimmten Themen in den Arbeitsalltag integrieren. Und das orts- und zeitunabhängig. Zwischenmenschliche Interaktion lässt sich trotzdem umsetzen – zum Beispiel durch eine gemeinsame (Online-)Konferenz im Nachgang, auf der die Botschaften des Lehrgangs besprochen werden. Oder durch einen Chatbereich zum Thema, der allen Teilnehmern zur Diskussion offensteht.
Während der vergangenen Jahre hat sich auch das direkte Marketing digital aufgestellt: So gewannen virtuelle Elemente bei Promotions im Verlauf der Corona-Pandemie an Bedeutung. Dazu gehören nicht nur kontaktlose Interaktionen auf hybriden Messen oder beispielsweise in Einkaufszentren. Eine große Rolle spielen auch digitale Promotoren, die es verstehen, online die Aufmerksamkeit auf ein Produkt zu lenken. Insbesondere Social-Media-Kanäle stellen hier die Wahl des Mittels dar.
Fun Fact: Auch Teleshopping hat während der Corona-Krise einen wahren Hype erlebt. Manche Quellen beschreiben die Vertriebsform sogar als „Gewinner“ der Pandemie.
Abgesehen von digitalen oder virtuell unterstützten Promotions haben auch Live-Verkaufsveranstaltungen weiterhin Bedeutung im Marketing. Der Trend geht hier aber zu maßgeschneiderten Micro-Events im Geschäft vor Ort, wo sich Hygiene- und Sicherheitskonzepte aufgrund der kleinen Teilnehmerzahl besser durchsetzen lassen. |
Online-Meetings und virtuelles Teambuilding: Get-Together im digitalen Raum als Event
Nicht nur in Sachen Messen und Marketing spielen die Möglichkeiten des World Wide Web eine immer größere Rolle: Auch unternehmensintern ist die Kommunikation übers Internet zum Standard geworden. Denn nicht erst seit der Corona-Krise wollen viele Menschen von zu Hause aus arbeiten – der Trend geht schon seit Jahren in diese Richtung.
Umso wichtiger ist es, auch beim Meeting per Videokonferenz die persönliche Komponente und zugleich Professionalität zu wahren. Eine weitere Herausforderung: Die sogenannte „Zoom Fatigue“ oder Meeting-Müdigkeit, die sich durch gehäufte digitale Meetings während Corona bei vielen eingeschlichen hat. Beim unternehmensinternen Online-Meeting helfen dagegen zum Beispiel Motivationsspiele.
Auch eine straffe Organisation unterstützt die Teilnehmer, Inhalte nachhaltig zu erfassen. Genauso lassen sich bei längeren Redebeiträgen, beispielsweise durch den Vorstand, Animationen in die Bildschirmpräsentation einbauen. Sie helfen, Botschaften klar zu vermitteln. Verschiedene Tools tragen dazu bei, Zahlen und Co. ganz einfach ansprechend zu verpacken.
Genauso ist virtuelles Teambuilding zum nicht zu unterschätzenden Faktor in der Veranstaltungsbranche geworden. Manche Anbieter haben sich rein darauf spezialisiert. Die Ideen reichen von Team Challenges, bei denen in gegeneinander antretenden Teams ein Rätsel gelöst werden muss, bis hin zu gemeinsamen Malstunden. Die Vorteile sind nicht von der Hand zu weisen: Remote arbeitende Mitarbeiter können so unkompliziert einbezogen werden. Wichtig ist dennoch eine gute Terminorganisation im Vorfeld. Schließlich findet digitales Teambuilding zeitlich „live“ statt, sodass der Termin vorher so abgestimmt werden sollte, dass möglichst viele Mitarbeiter teilnehmen können.
Tipp: Auch bei firmenübergreifenden Projekten sind virtuelle Get-Togethers im Vorfeld eine gute Idee, damit sich die Teams kennenlernen. Die Möglichkeiten digitaler Interaktion sind heute so weit entwickelt, dass sie einem Live-Event fast in nichts nachstehen. Im Besonderen lässt sich die Zusammenarbeit in interkontinentalen Teams auf diese Weise stärken.
Nachhaltig und reichweitenstark: Online-Events sind die Zukunft der Geschäftsbranche
Während Nachhaltigkeit allgemein ein Trend-Thema ist, hat die Veranstaltungsbranche durch Corona gezwungenermaßen zu nachhaltigeren Konzepten gefunden. Hygiene und Sicherheit sind in den Fokus gerückt. Infektionsschutzmaßnahmen haben den zwischenmenschlichen Kontakt massiv eingeschränkt, was besonders dem MICE-Bereich zu schaffen gemacht hat. Da mussten Ideen her, um die Menschen dennoch zusammenzubringen.
Die Eventbranche hat dadurch Möglichkeiten ausgeschöpft, die vorher zwar zum Teil schon verfügbar waren, aber nicht unbedingt ausgenutzt wurden: Hybride Messen und Events, die auf digitale Formate setzen, sind zum Standard in der Unternehmenskommunikation geworden. Selbst fürs Teambuilding wird immer stärker auf virtuelle Spiele und Workshops gesetzt. Nachhaltigkeit ist noch stärker in den Fokus gerückt – so wird voraussichtlich weiterhin der Trend dahin gehen, möglichst wenig zu reisen und stattdessen auf digitale Formate zu setzen. Fulminante, aber umweltschädliche Feuerwerke bei Präsenzveranstaltungen lassen sich dank der fortgeschrittenen Technologie durch Arrangements mit Drohnen ersetzen.
Das alles zeigt ganz klar: Unternehmen haben den Stellenwert von Nachhaltigkeit und das Potenzial von Online-Veranstaltungen erkannt. Soziale Interaktion, so die Erkenntnis, ist trotzdem möglich – und gestaltet sich zum Teil sogar unkomplizierter, als vor Ort. Ausgeklügelte Programme helfen Mitarbeitern, miteinander in Kontakt zu bleiben. Und wer „live“ sonst eher schüchtern ist, kommt beim digitalen Meeting womöglich sogar mehr aus sich heraus.
Plant auch Ihre Firma ein digitales oder hybrides Event? Auch, wenn sich online alles etwas anders gestaltet, lohnt sich ein Blick in unseren Beitrag zur Organisation von Events. Im Beitrag Methoden des Eventmanagements lesen Sie außerdem, was die Trends in Sachen Eventplanung sind – wie Sie digital Mehrwert schaffen und welche Ideen und Tools Ihnen helfen, unvergessliche digitale oder hybride Events auf die Beine zu stellen.