Vor einiger Zeit ging auf TikTok ein Video viral, bei dem eine Chefin ihre Gen Z-Assistentin anrief. Die Assistentin nahm den Anruf entspannt während eines Friseurtermins entgegen. Das Video erhielt zahlreiche Kommentare: Einige empörten sich über die vermeintliche Unverschämtheit der Assistentin, andere lachten herzlich über die Situation.
In den Medien wird häufig behauptet, die Generation Z sei faul und wählerisch. Es gehe ihr eher um eine Life-Work-Balance als um die Work-Life-Balance. Sie habe klare Erwartungen und Anforderungen an Arbeitgebende, die sich von den vorherigen Generationen unterscheiden. Fest steht: Die Gen Z polarisiert, aber was ist Mythos und was Realität?
Wer gehört eigentlich zur Gen Z?
Zur Generation Z zählen Personen, die etwa zwischen 1996 und 2009 geboren wurden. Sie folgen auf die Millennials oder Generation Y, die zwischen 1981 und 1995 geboren wurden. Eine exakte Abgrenzung der Generationen ist jedoch schwierig, da verschiedene Quellen unterschiedliche Zeiträume angeben. In Deutschland umfasst die Gen Z laut Statista etwa zwölf Millionen Menschen, was rund 14 Prozent der Bevölkerung entspricht. Die Mitglieder der Generation Z werden oft als die ersten echten Digital Natives bezeichnet, da sie die Welt ohne Internet nicht kennen. Sie sind mit Social Media, ständiger Verfügbarkeit und digitaler Vernetzung aufgewachsen und haben somit einen einzigartigen Zugang zur digitalen Welt.
Dies führt dazu, dass ihre Werte und Einstellungen sich erheblich von denen der vorherigen Generationen unterscheiden. Für Arbeitgebende bedeutet dies sowohl Herausforderungen als auch Chancen.
Freizeit, Freiheit und Flexibilität
Susanne Nickel ist Rechtsanwältin, Wirtschaftsmediatorin und Expertin für Arbeit und Wandel. In ihrem aktuellen Spiegel-Bestseller „Verzogen, verweichlicht, verletzt: Wie die Generation Z die Arbeitswelt auf den Kopf stellt und uns zum Handeln zwingt“ widmet sie sich genau diesen Themen. „In der Generation Z werden drei große F's gefeiert: Freizeit, Freiheit und Flexibilität. Das sind die ‚Werte‘, die zählen – und nicht etwa Fleiß, Leistung und Karrierestreben. In der Wirtschaft macht man sich oft lustig über die überzogene Anspruchshaltung und Hybris junger Leute. Viele fordern ohne jede praktische Berufserfahrung ein absurd hohes Einstiegsgehalt und unterschreiben nur in einer Firma, die ihren ‚Werten‘ und ‚Zielen‘ entspricht und sind häufig beim ersten kritischen Feedback wieder weg.“
Nickel lenkt jedoch bei einem wichtigen Punkt ein: Persönliche Achtsamkeit und gute Abgrenzung. „Das Ausmaß an Burnout und Stresserkrankungen in unserem Land sind ein Jammer. Die Generation Z ist gut im ‚Nein-sagen‘. Sie zwingt uns, die Arbeitswelt neu zu denken. Das ist gut so.“
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