Sarah von Nahmen hat Personalmanagement studiert und war viele Jahre in Agenturen für Personalmarketing tätig. Heute arbeitet sie selbstständig als Texterin und Textcoach in München und ist Expertin für Employer Branding. Letzteres umfasst alle Maßnahmen, um Unternehmen als attraktive Arbeitgebende nach außen sichtbar zu machen, wie zum Beispiel die Karriereseiten der Webpräsenz, Social-Media-Aktivitäten, Aktionen auf Messen und natürlich die Stellenbeschreibungen.
„Ich beschäftige mich seit über zehn Jahren mit dem Thema, und die Stellenanzeige ist ein Medium, das bleibt. Gerade aufgrund des allgemeinen Arbeitnehmenden- und Fachkräftemangels ist sie für Unternehmen extrem wichtig“, sagt Sarah von Nahmen. Zu ihrem Textangebot bietet sie auch Coachings und Workshops an und gibt hier Tipps, wie eine ansprechende Stellenbeschreibung aussehen kann. Ihre persönliche Empfehlung: „Niemand kann einen Job besser beschreiben als die Person, die ihn tatsächlich ausübt. Für eine Stellenbeschreibung lohnt es sich also, die Person zu fragen, denn eine Nachfolge wird die gleichen Aufgaben haben.“
6 Expertinnen-Tipps für eine gute Stellenbeschreibung
1. Der Stellentitel: Wählen Sie einen Titel, der zur Stelle passt und gleichzeitig in einer Suchmaschine oder in Jobportalen leicht gefunden werden kann. Im Assistenzbereich bietet es sich an, nicht nur die Position, sondern auch die Branche oder den Themenbereich zu nennen, in dem die Stelle angesiedelt ist. Vermeiden Sie interne Bezeichnungen, die für Außenstehende unverständlich sind.
2. Das Unternehmen: Bei der Darstellung des Unternehmens geht es neben einer kurzen Beschreibung vor allem darum, Firmen als attraktive Arbeitgebende zu präsentieren. Für welche Kultur und für welche Werte steht das Unternehmen? Nicht das Produktportfolio oder die Dienstleistung steht hier im Vordergrund, sondern das Arbeitsumfeld, das potenzielle Mitarbeitende erwartet.
3. Die Aufgaben: Die Aufgabenbeschreibung bildet den Hauptteil der Stellenanzeige. Hier ist es wichtig, zwischen Aufgabe und Tätigkeiten zu unterscheiden. Die Aufgabe wird zuerst genannt, zeigt die Wertschätzung für die Position und benennt die Rolle im Unternehmen. Bereits in der Ansprache können Sie die Wertschätzung für potenzielle Mitarbeitende formulieren. Einzelne Tätigkeiten lassen sich anschließend in Stichpunkten auflisten. Ideal sind hier maximal fünf bis sechs Bulletpoints. Schreiben Sie aktiv, sprechen Sie die Lesenden direkt an und vermeiden Sie den Nominalstil. Verzichten Sie auch hier auf interne Bezeichnungen, die für Außenstehende unklar sind.
4. Das Profil: Auch wenn es sich von selbst versteht: Das Profil muss zu den Aufgaben passen. Das Anforderungsprofil sollte nicht überladen wirken, das heißt, in der Profilbeschreibung sollten nicht mehr Punkte genannt werden als in der Aufgabenbeschreibung. Hier lohnt es sich genau hinzuschauen, welche Anforderungen wirklich notwendig sind. Soft-Skills sind oft überflüssig. Binden Sie spezielle Anforderungen nur begründet ein und verzichten Sie darauf, wenn sie nicht unbedingt sein müssen. Achten Sie darauf, die Anforderungen positiv zu formulieren.
5. Die Benefits: Es ist wichtig zu wissen, welche Benefits branchenüblich sind und nicht etwa Angebote zu nennen, die selbstverständlich sind. Attraktive Benefits wie Gesundheitsförderung, Weiterbildungen und monetäre Anreize sollten unbedingt auftauchen. Hier geht es darum, die eigenen Besonderheiten herauszustellen und sich zu positionieren: Was macht das Unternehmen als Arbeitgebenden attraktiv? Was gibt es nur hier?
6. Call-to-Action: Fordern Sie bei Stellenanzeigen die Bewerbenden zum Abschluss explizit auf. Machen Sie deutlich, dass Sie sich als Arbeitgebende wirklich auf die Bewerbung freuen und nennen Sie eine direkte Ansprechperson.
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