Katja Beckmeyer, Referentin der Geschäftsführung bei der PACE Paparazzi Catering & Event GmbH
„Networking kostet Zeit und Energie. Ich habe beides investiert, mit großem Benefit. Von unserem internen Axel Springer Office Network ASON profitieren alle Bereiche.“ – Katja Beckmeyer, Referentin der Geschäftsführung bei der PACE Paparazzi Catering & Event GmbH © Cathrin Bach

Mit Doppel-Karriere in die berufliche Zukunft

Als Kauffrau für Bürokommunikation hat sie bei Axel Springer in Berlin angefangen, heute ist sie Referentin der Geschäftsführung einer Tochterfirma des Konzerns. Ein spannender Weg für eine Assistentin im Umfeld von New Work – eigene Firma inklusive!

Was haben Gemüsecurry, Kabeljau und Zitronenthymian mit Axel Springer zu tun? Für Katja Beckmeyer ist die kulinarische Sparte des Medienkonzerns seit knapp 20 Jahren ihr berufliches Zuhause. PACE heißt die hundertprozentige Tochter der Axel-Springer-Gruppe, das Akronym steht für Paparazzi Catering & Event GmbH. Büroadresse ist das legendäre Axel-Springer-Hochhaus an der Kreuzung Rudi-Dutschke-Straße, im historischen Berliner Zeitungsviertel, Ortsteil Kreuzberg.

Alle, die in und um den sogenannten Axel-Springer-Kiez herum arbeiten, versorgt das PACE-Team täglich mit gutem Essen und Getränken, „vom Frühstück bis zum Abendessen“, erklärt die Referentin der Geschäftsführung. „Aber die Gastro ist längst nicht alles, was unsere knapp 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stemmen. Unser Team organisiert außerdem mehr als 600 Events jährlich, von internen Veranstaltungen bis hin zu der Gala ‚Ein Herz für Kinder‘, entweder hier im Kiez oder irgendwo anders auf der Welt.“

Immer schon technikaffin

Dass sie einmal diesen Zweig des Konzerns zu ihrem Aufgabenfeld machen würde, war zumindest kein konkreter Plan, als sie im September 2002 als Azubi in dem Verlagshaus begann. Noch während der insgesamt zweieinhalbjährigen Ausbildung wurde sie als Vorstandssekretärin bei bild.de eingesetzt. 2004 war das und vielleicht schon damals ihrer Begeisterung für alles, was mit Computer, Internet & Co. zu tun hat, zu verdanken – „ich habe schon als Kind einen Atari bekommen, später dann meine Hausaufgaben auf dem PC erledigt. Damals musste man sich noch mit Modem ins Internet einwählen!“

Dass sie seit dieser Zeit den Arbeitgeber nicht gewechselt hat – „ich kenne kein anderes Unternehmen von innen“ – habe vor allem damit zu tun, dass der Konzern ihr so viele Entwicklungsmöglichkeiten gegeben habe, sagt Katja Beckmeyer. „Ich fand es einfach super spannend, in wie viele Bereiche ich reinschnuppern durfte. Als mein heutiger Chef, Lars Tretzack, im September 2005 bei PACE die Geschäftsführung übernommen hat, wurde ich seine Sekretärin.“ Der gelernte und preisgekrönte Restaurantfachmann ist ein Vollprofi in Sachen Gastro, erzählt die 42-Jährige über ihren direkten Vorgesetzten, „er kennt erstklassige Kempinski-Häuser aus eigener Managementerfahrung, Atlantic, Vierjahreszeiten, Adlon. Für mich ist er der beste Chef der Welt.“

Dass das nicht von Tag eins der Zusammenarbeit so war, erzählt die gelernte Bürokauffrau auch: „Nach einer Woche habe ich meine Oma angerufen und gesagt, ich weiß nicht, was ich da überhaupt soll, der macht alles alleine.“ Womöglich hatte diese Frustration mit dem damaligen Selbstverständnis der Vorstandssekretärin zu tun, „ich kam vom klassischen Backoffice und stieß auf einen ziemlich selbstständigen Chef.“

Preisgekrönte Gastro-Qualität

Schnell wurde beiden klar, wie man sich am besten ergänzen kann bei der Aufgabe, Menschen rundum zufriedenzustellen, ob als Gäste in der hauseigenen Kantine oder auf einem hochkarätigen Event. Diese große Spannbreite an Einsatzfeldern sorgt für ein sehr lebendiges Arbeitsumfeld, sagt Katja Beckmeyer, „so verschieden unsere tägliche Schar an Besucherinnen und Besuchern ist, so vielfältig ist auch das Angebot in unseren acht Outlets.“

Es gibt das CAFE, die CANTEEN, das DINER, die Rooftop-Bar REM, die Eventlocation KITCHEN, das DELI, den JOURNALISTENCLUB und das PAPA – ein Lunch-Hotspot nicht nur für die Axel-Springer-Mitarbeitenden, sondern für alle Menschen, die am Kiez vorbeikommen.

Ein hoher Anspruch begleite das PACE-Team bei der täglichen Arbeit, Nachhaltigkeit und Diversity sollen keine bloßen Schlagworte bleiben, sondern gelebte Verantwortung. Stolz erzählt sie, dass sie schon zum zweiten Mal beim Food & Health-Kantinentest für hervorragende Betriebsgastronomie ausgezeichnet wurden; beim Blick in die Speisekarte glaubt man das gern.

Von der Sekretärin zur Referentin

Katja Beckmeyers Aufgabenbereiche sind längst nicht mehr im klassischen Office-Management verortet. Sie zählt auf: „Ich unterstütze die Bereiche interne Kommunikation, bin zuständig für die Arbeitsplatz-IT, Hard- und Software und Lizenzen auch für bereichsübergreifende Projekte, und für Themen wie die Umsetzung der DSGVO.“ Mit ihrem Chef Lars Tretzack habe sie einen Sparring-Partner an ihrer Seite, der sie fordert und fördert. „Kurz nachdem ich bei ihm anfing, begann ich mit einer Weiterbildung zur Management-Assistentin.“ Ein halbes Jahr lang besuchte sie jeden Freitag und jeden Samstag Inhouse-Veranstaltungen, „das hat ganz schön viel Energie gekostet. Aber ich habe dabei auch sehr viel über mich selbst gelernt, neben dem ganzen zusätzlichen Knowhow für den Job natürlich.“

Kontinuierlich habe sie sich bei PACE weiterentwickeln können, „ich übernahm immer mehr Projekte, arbeitete selbstbestimmter. Da war der Schritt von der Assistentin zur Referentin der Geschäftsführung irgendwann fast die logische Fortsetzung.“ Sie organisierte Umzüge und ist als Software-Expertin eine gefragte Kollegin im gesamten Team, „vor allem, wenn es um Microsoft 365 geht.“

Networking als Impuls für eine eigene Firma

Mit der Gründung von ASON – Axel Springer Office Network – im Jahr 2019 begann ein weiterer Abschnitt in ihrem Berufsleben. Katja Beckmeyer war als Mitbegründerin von Anfang an dabei. In dem Wort „Networking“ klinge ja an, „dass es dabei auch um Arbeit geht“, und tatsächlich koste es Zeit und Energie. Sie hat beides investiert, mit großem Benefit, wie sie sagt. Von dem internen Netzwerk bei Axel Springer profitieren alle Bereiche, freut sie sich, „die Assistenten werden gern eingebunden, weil sie Multiplikatoren sind. Wir stellen uns beispielsweise gern als Test-User zur Verfügung, wenn es um die Planung oder Einführung neuer Tools geht.“ Bei Katja Beckmeyer stoßen solche Projekte auf besonders große Begeisterung, „ich liebe es, neue Tools auszuprobieren und herauszufinden, wie sie die Arbeit noch effektiver machen können.“

Mit ihrer ASON-Netzwerk-Kollegin Dominique Kuppler gründete sie neben ihrer Festanstellung bei PACE die Firma thinkworks UG. „Wir bieten Trainings und Beratungsdienstleistungen im Bereich M365 und für hybrides Arbeiten an. Damit möchten wir unsere Leidenschaft für modernes Arbeiten teilen und Unternehmen dabei helfen, ihre Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern.“ Auf internen Firmen-Assistenztagen, aber auch auf Veranstaltungen wie der Assistantsʼ World sind die beiden als Speakerinnen und Workshop-Leiterinnen präsent. „Thinkworks hat nichts mit meinem Arbeitgeber PACE zu tun. Aber ohne das Axel-Springer-Netzwerk wäre es zu dieser Gründung nicht gekommen“, sagt Katja Beckmeyer. „Und natürlich habe ich meine nebenberufliche Selbstständigkeit mit meinem Chef abgesprochen und das Einverständnis meines Arbeitgebers eingeholt.“

New Work ist überall präsent

Möglich wird die parallele Berufstätigkeit auch dadurch, dass viele Veranstaltungen virtuell laufen. „Wir arbeiten hauptsächlich remote bei thinkworks, aber eben nicht nur.“ Präsenz sei manchmal unschlagbar, „die Reaktion der Leute ist einfach komplette Magie“, schwärmt die Trainerin Beckmeyer, zuletzt erlebt bei der ersten Solution-Session „KI in M365“ auf der Assistantsʼ World im September 2024.

Das flexible Arbeitszeitmodell bei Axel Springer ist eine zweite wichtige Voraussetzung für die Nebenberuflichkeit. „Wir dürfen bis zu 60 Prozent mobil arbeiten“, sagt sie. Die Geschäftsführungs-Referentin hat einen fixen Bürotag die Woche, ansonsten organisiert sie ihre Arbeitswoche nach Bedarf. New Work, für Katja Beckmeyer ist es Alltag. „Ich habe das Gefühl, ich mache alle halbe Jahr einen neuen Job“, immer wieder kommen neue Projekte, gibt es Veränderungen.

„Ich hatte 13 Jahre lang ein Einzelbüro, doch im neuen Großraumbüro sind die Arbeitsplätze nach dem Clean-Desk-Konzept organisiert.“ Wer morgens ins Büro kommt, sucht sich einen freien Arbeitsplatz. Mit der Zeit bildeten sich so etwas wie Team-Heimaten heraus, erzählt sie, innerhalb dieser Heimaten sitze man dann eben mal hier und mal dort. „Außerdem bekommt man im Großraumbüro viel mehr mit und kann sich im positiven Sinne einmischen.“