Sekretärinnen und Sekretäre sitzen in Unternehmen oftmals zwischen den Stühlen: Managemententscheidungen, Personalia und Sparpläne sind den Chefentlasterinnen und Chefentlastern oftmals weitaus früher bekannt als den Mitarbeitern des Unternehmens.
Ihren Wissensvorsprung erarbeiten sich die Office-Professionals während ihrer Karriere mit hoher Loyalität, Vertraulichkeit und einem Höchstmaß an Zuverlässigkeit.
Den Vorgesetzten erleben die Sekretärinnen und Sekretäre aber auch dann, wenn die Türen geschlossen sind.
In Change-Prozessen, nach Ausnahmesituationen oder wichtigen Bekanntgebungen treten bei Managerinnen und Managern oft andere Eigenschaften zutage als jene, die die Belegschaft erlebt. Und wenn das Personal am laufenden Band Bewerbungen für andere Unternehmen schreibt, liegt es vermutlich auch mit am Chef.
Das macht gute und schlechte Führungskräfte aus
Eigenschaften guter Chefs | Eigenschaften schlchter Chefs |
1. Übernimmt Verantwortung für Mitarbeiter und stellt sich bei Problemen vor sie. | 1. Gibt keine klaren Ziele vor, kommuniziert unklar. |
2. Schenkt Mitarbeotern Vertrauen. | 2. Interessiert sich nicht für seine Mitarbeiter. |
3. Pflegt einen respektvollen Umgang. | 3. Ist für die Mitarbeiter nicht ansprechbar. |
4. Gibt Verantwortung ab, kann deligieren. | 4. Verkauft den Erfolg und die Ideen der Mitarbeiter für die eigenen. |
5. Hilft Mitarbeitern, sich weiterzuentwickeln. | 5. Ist unehrlich/hat schlechte Manieren. |
Ein No Go: Chefs, die unklar kommunizieren
Besonders unbeliebt sind solche Manager, die keine klaren Ziele vorgeben und unklar kommunizieren. Das ergab eine Umfrage des Magazins working@office, der führenden Zeitschrift für Sekretärinnen und Sekretäre im deutschsprachigen Raum, unter fast 300 Office-Professionals.
Gefragt nach den fünf schlimmsten Eigenschaften einer Führungskraft nominierten 52 Prozent aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer Führungskräfte mit unklaren Zielvorgaben und unklarer Kommunikation. Weiterhin unbeliebt sind Vorgesetzte, die sich nicht für ihre Mitarbeiter interessieren (51,05 %) und die nicht ansprechbar sind (45,15 %). Auf den Plätzen 4 und 5 auf der Unbeliebtheitsskala landen solche Chefs, die die Ideen ihrer Mitarbeiter für die eigenen verkaufen (42,1 %) und jene, die unehrlich sind bzw. schlechte Manieren haben (41,3 %).
Chefs dürfen auch einmal nervös werden
Kaum eine Arbeitsbeziehung ist so intensiv wie die zwischen Führungskraft und Assistenkräftenz. „Sekretärinnen und Sekretäre erleben Top-Manager oft in Ausnahmesituationen“, sagt Annette Rompel, Chefredakteurin von working@office. Sie kennen die Hintergründe, die zu unpopulären Managemententscheidungen führten, und bewerteten Führungsqualitäten daher auch aus einem anderen Blickwinkel.
Dass Assistenzkräfte die Manager anders erleben als andere Mitarbeiter, zeigt sich aber auch in den Werten der aktuellen Umfrage: So halten es nur 12 Prozent der Teilnehmer für eine wichtige Eigenschaft vorbildlicher Führungskräfte, dass sie immer einen kühlen Kopf bewahren. Das gleiche Bild ergibt sich bei den Flop-Eigenschaften: Nur 8,1 Prozent der teilnehmenden Assistenzkräfte halten es für eine besonders schlechte Eigenschaft, wenn die Führungskraft in Stresssituationen nervös wird.
Good boss übernehmen Verantwortung für die Mitarbeiter
Verantwortung für ihre Mitarbeiter zu übernehmen – auch in schwierigen Situationen –, halten 58,9 Prozent der Teilnehmer für die wichtigste Eigenschaft von guten Führungskräften. Zudem trauen Vorbild-Manager ihren Mitarbeitern etwas zu und schenken ihnen Vertrauen (57,7 %).
Den respektvollen Umgang (57,3 %) und die Fähigkeit, Aufgaben zu delegieren (48 %) landen auf der Rangliste der wichtigsten Eigenschaften von guten Führungskräften auf den Plätzen 3 und 4. 44,7 % halten es zudem für eine wichtige Eigenschaft, die eigenen Mitarbeiter weiterzuentwickeln.