Rund 35.000 Normen bilden das Deutsche NormenWerk. „Wie viele es weltweit sind, weiß niemand. Man kann nur schätzen“, schrieb die Deutsche Handwerks Zeitung vor einiger Zeit. Und Monat für Monat werden neue Normen, Entwürfe und Änderungen hierzulande von der Normungsorganisation, dem deutschen Institut für Normung e.V. (DIN) bzw. DIN Media veröffentlicht. DIN e.V. versteht sich hierfür als unabhängige Plattform, auf der 37.000 Experten ihr Fachwissen in die Normungsprozesse unterschiedlichster Bereiche einbringen.
Von der Feuerwehr über die Treppe bis hin zum Babyschnuller. Geregelt wird gefühlt so ziemlich alles. Und vielleicht sträuben wir uns auch ganz gern einmal, wenn es darum geht, einer Norm zu entsprechen. Schließlich ist vielen von uns oft ein individueller Ansatz wichtig. Andererseits freuen wir uns, wenn auch das No-name-Drucker-Papier in jeden beliebigen Drucker passt. Nicht kürzer oder breiter als der Schacht, sondern mit Kopierpapier im A4-Format genau passend.
Normen liefern Standards für die Sicherheit von Produkten oder Prozessen. Sie sorgen für eine Verständigung beispielsweise unter den Herstellern, sich an den gleichen Standards zu orientieren. Sie klären praktisch im Vorfeld schon etliche Fragen. Denn für eine Norm haben sich Experten verschiedenster Interessensgruppen zusammengesetzt und potenzielle Hilfestellungen, klare Begriffe, Stolperfallen, Nutzlosigkeiten & Co. geklärt.
Auch in der Büropraxis ordnen Normen Abläufe und Geschäftsverkehr, sorgen für unseren Schutz und Ergonomie am Arbeitsplatz, erleichtern, dass man findet, wonach man sucht, gestalten unsere Kommunikation und unterstützen die Handhabung von Geräten und Material.
Papierformate als Maß vieler Dinge
Das DIN A4 ist heute übrigens weltweit ein Begriff. Offiziell lautet das Format A4 und wurde vor über 100 Jahren in der DIN 476 für Papierformate und inzwischen auch in der internationalen Norm DIN EN ISO 216 festgelegt. Letztere regelt Schreibpapier und bestimmte Gruppen von Drucksachen, insbesondere die A- und B-Reihen und die Kennzeichnung der Maschinenlaufrichtung. So soll eine einheitliche Handhabung und Verarbeitung von Papier gewährleistet werden.
Ausgangspunkt war seinerzeit eine Rechteck-Fläche (841 mm x 1189 mm) von einem Quadratmeter (A0). Immer wieder an der Längsseite halbiert, entsteht jeweils das nächstkleinere Format, also A1, beim weiteren Halbieren A2 und so fort. „Das Seitenverhältnis bleibt dabei stehts gleich“, erklärte es der DIN e.V. zum hundertjährigen A4-Jubiläum im Jahr 2022.
A-Formate sind heute Ausgangsformat etwa für Büropapiere, Geschäftsbriefe und Rechnungen. „Die A-Formate beeinflussen dabei weitaus mehr als nur Papier – beispielsweise die Größen von Ablageschalen, Aktenordnern, Hüllen, Schreibtischschubladen, Tiefe und Höhe von Schrankfächern, Briefhüllen und vieles mehr“, heißt es in einer Pressemeldung des DIN e.V. dazu. Viele Zeitschriften, Prospekte, Kataloge und Postkarten sind A-Formate, auch klassische Plakatwände und Litfaßsäulen werden nach ihnen eingeteilt.
Der Vorteil: Papierhersteller und Druckereien könne beispielsweise ihre Rollenbreiten gezielt auslegen, Händler ihr Sortiment vereinheitlichen und Verbraucher besser aufbewahren und voreingestellte Geräte oder Tarife nutzen. Ausnahmen bestätigen die Regel: Zeitschriften, Zeitungen und Bücher nutzen gerne auch individuelle Maße. Und in den USA ist beispielsweise das Letter-Format für Papiergrößen gebräuchlich.
Für Briefumschläge und Versandtaschen sind übrigens die Formatreihen DIN B und DIN C gebräuchlich. Denn damit ein DIN A4-Blatt knickfrei in einen Umschlag gelegt werden kann, muss das Umschlagformat eine Spur größer sein. Ein zweimal gefaltetes DIN A4-Blatt beispielsweise entspricht dem Postkartenformat und passt in einen DIN C6-Umschlag, erklären es die Experten von Papier & mehr. C5 eignet sich für das einmal gefaltete A4-Papier, C4 korrespondiert mit dem ungefalteten A4-Blatt. Und Umschläge der DIN C-Reihe sind Papier & mehr zufolge für bis zu 5 Blatt geeignet.
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