Er spricht ebenfalls mit seinem Blick, der Körperhaltung, der Mimik und vielem mehr. Körpersprache läuft oft unbewusst ab und lässt viel Raum für Interpretationen.
Nonverbale Botschaften können entlarvend sein
Auch im Berufsleben ist es wichtig zu wissen, welche nonverbalen Signale wir senden. Denn die Körpersprache sagt oft viel mehr als alle Worte. Doch nur wenige Menschen im Büro machen sich während der Arbeit Gedanken über die von ihnen ausgehenden unbewussten Botschaften, und wie diese beim Gesprächspartner ankommen. Sollten Sie aber unter Umständen. Denn solche Botschaften können möglicherweise sogar entlarvend sein.
Zum Beispiel dann, wenn sie in Gegensatz zu dem mit Worten Gesagtem stehen. Ein freundliches Wort aus dem Mund der Kollegin, jedoch mit verkniffenen Lippen, zeigt, was sie möglicherweise wirklich fühlt. Glaubwürdig und authentisch wirkt also nur der, dessen Kommunikation auf beiden Ebenen (verbale und nonverbale Botschaften) die gleiche Sprache spricht.
Der Mensch kommuniziert, auch wenn er nicht spricht
In der Arbeitswelt etwa wirken Gesprächspartner mit nervösen Gesten und einer schlechten Körperhaltung wenig seriös, kompetent und vertrauensvoll. Anders als das gesprochene Wort lässt sich die Körpersprache mit ihren Botschaften oft nur schwer beherrschen.
Im Grunde sind es fünf Bereiche, in denen wir auf nichtsprachliche Verständigung kommunizieren.
- Gestik
- Mimik
- Blick
- Ausdruck (Haltung)
- Aussehen (Habitus)
Diese Bereiche fallen unter den Begriff nonverbale Kommunikation. Demzufolge kommuniziert der Mensch pausenlos – bewusst und unbewusst.
Blickkontakte sind von großer Bedeutung
Der Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick erkannte dies als erster in seiner These, die er in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts aufstellte („Man kann nicht nicht kommunizieren“). Auch Redewendungen, die bereits vor vielen Jahren in den Sprachgebrauch Einzug gehalten haben, belegen, dass Körpersprache schon lange als kommunikative Ausdrucksform verstanden wird.
So können Blicke stechend sein, jemanden sprichwörtlich durchbohren und vieles mehr. Das Auge gilt als Spiegel der Seele, und Blickkontakte dienen aufgrund ihres Facettenreichtums als wichtiges Ausdrucksmittel.
Mimik, Gestik, Körpersprache
Der individuelle Blick einer Person gehört zur Mimik. Die Mimik spielt in der nonverbalen Kommunikation eine wesentliche Rolle, weil sich aus dieser Schlüsse auf mögliche Intentionen und Emotionen des Gegenübers ziehen lassen: Augenbrauen zum Beispiel spiegeln Emotionen (Sind sie hochgezogen oder heruntergezogen? Ist nur eine nach oben gerichtet?) genauso wie etwa Mundwinkel (Hängen diese oder sind sie nach oben gezogen?).
Ähnlich verhält es sich mit der Gestik: Gebärden unterstützten seit jeher die sprachliche Kommunikation. Gesten, die mit den Armen, Beinen, Händen und des Kopfs ausgeführt werden, dienen der zwischenmenschlichen Verständigung und ersetzen häufig auch Mitteilungen in Lautsprache (zum Beispiel Kopfschütteln).
Auch das Aussehen und die Haltung spielen eine Rolle
Menschen kommunizieren darüber hinaus nonverbal durch ihr Aussehen (Habitus). Wir können viel über eine Person durch die Art, wie sie sich kleidet oder welche Haarfriseur sie trägt, welches Auto sie fährt oder ob sie Make-up benutzt oder nicht, erfahren.
Genauso verhält es sich mit dem Ausdruck des Körpers, der Haltung also, die eine Person einnimmt: Sind die Beine übereinandergeschlagen? Sitzt sie zusammengesunken auf dem Stuhl oder aufrecht? Wie ist das Gangbild – geht die Person mit großen Schritten oder mit kleinen, schnellen?
Wie nehmen mich andere wahr?
Der Gesprächspartner nimmt diese Zeichen mehr oder minder bewusst mit seinen Sinnen wahr – und zwar über die Optik, den Geruchssinn und die Haptik. Eine wichtige Rolle bei der nonverbalen Kommunikation spielt die Frage, wie mich andere im Berufsleben wahrnehmen und wie ich selbst wahrgenommen werden möchte.
Wenn es immer wieder zu Missverständnissen kommt, ergeben sich häufig Probleme mit Kollegen, Kunden und Geschäftspartnern. Wer am Arbeitsplatz immer wieder in Schwierigkeiten gerät, sollte sich also klarmachen, welche nicht-sprachlichen Botschaften er mit seiner Außenwirkung unbewusst aussendet, um die Reaktionen der Mitmenschen besser interpretieren zu können.
Kulturelle Hintergründe beachten
Wer an seinem Auftreten arbeiten möchte, benötigt deshalb Kenntnisse über die Kraft der nonverbalen Kommunikation.
Körpersprache sowie Gestik und Mimik sind auch in den kulturellen Hintergrund eingebunden. Eine Vielzahl von Bewegungen wird in verschiedenen Ländern unterschiedlich verstanden. Zum Beispiel wird Kopfschütteln in einigen Ländern Europas als bejahende Geste aufgefasst, Kopfnicken hingegen als ablehnendes Signal. Ähnliches gilt für einige Handzeichen.
Souverän durch ruhige Bewegungen
Bereits kleine Veränderungen bei der Körpersprache können dafür sorgen, dass sich die Botschaft ändert: Wer bemüht ist, sich anstelle nervöser Bewegungen ruhig und langsam zu bewegen, vermittelt seinem Gegenüber Souveränität. Wer aufrecht sitzt und nicht gebeugt, strahlt Selbstbewusstsein aus.
Studien (Ted-Vortrag der amerikanischen Sozialpädagogen Amy Cuddy über „Power Posing“, 2010) zufolge helfen bestimmte sowohl bestimmte Gesten, als auch die Mimik, Körperhaltungen und -bewegungen (wie etwa aufrechtes Sitzen oder direkter Blickkontakt) dafür, dass im Körper verschiedene Hormone ausgeschüttet beziehungsweise reduziert werden. Dieses hat zur Folge, dass sich Menschen in der Kommunikation tatsächlich selbstsicherer und gelassener fühlen und die Gesprächssituation im Griff behalten. Hilfreich können auch Gesprächstechniken für Sekretärinnen sein, die man sich aneignen kann.
Körpersprache im Büro: „Power Posing“ und andere Erkenntnisse
Wie aber lassen sich nonverbale Botschaften gezielt in Gesprächssituationen einsetzen? In diesem Zusammenhang fällt häufig der Begriff „Power Posing“, der auf Untersuchungen der Sozialpädagogin Amy Cuddy sowie den Wissenschaftlern Dana Carney und Andy Yap zurück geht.
Sogenannte „Power Poses“ („Machtposen“) sollen zum Anstieg des Testosteronspiegels führen und gleichzeitig den Cortisolspiegel, der bei der Stressentstehung eine Rolle spielt, im Körper senken. Im Grunde werden unter den „Posen“ raumgreifende, weite und offene Bewegungen verstanden.
Mehr Selbstbewusstsein durch gezielte Gesten
Wer diese Technik anwendet, soll sich den Forschern zufolge selbstsicherer und souveräner fühlen. Auch, wenn es kritische Stimmen zu dieser Untersuchung gibt, ist der Begriff „Power Posing“ in der Berufswelt für die Beeinflussung des eigenen Selbstwertgefühls ein Begriff. Als entsprechende Posen in entsprechenden Situationen gelten unter anderem folgende:
- Breitbeinig stehen und die Hände in die Hüften stemmen
- Am Schreibtisch die Füße auf den Tisch legen und die Arme hinter dem Kopf verschränken
- Breit sitzen: Beine breit und die Arme rechts und links auf der Lehne ablegen
- An einen Tisch lehnen und sich mit den Händen auf ihm abstützen
Zu langer Blickkontakt wird oft missinterpretiert
Abseits vom Power Posing gibt es viele Erkenntnisse über nonverbalen Kommunikation, die positiv auf den Gesprächspartner wirken. Dazu gehören
- Blickkontakt
- Aufrecht sitzen
- Aufrecht stehen
- Lächeln
- Aufmerksamkeit
- Dosierte Bewegungen
Wer Blickkontakt sucht, also regelmäßig mit den Augen Kontakt zu seinem Gesprächspartner herstellt, signalisiert neben Höflichkeit Ehrlichkeit, Interesse und Selbstsicherheit. Wichtig ist jedoch, den Blick nicht zu lange aufrechtzuerhalten, weil ein freundlicher Augenkontakt über eine längere Zeit auch als Anstarren oder Bedrohung wahrgenommen werden kann.
Ehrliches Lächeln – mehr Sympathie
Wer gerade sitzt oder steht, sorgt ebenfalls für eine positive Ausstrahlung und wirkt selbstsicher – und größer. Ein Lächeln ist ebenfalls positiv, wenn es ehrlich erscheint. Lächelnde Menschen wirken sympathisch und offen und sorgen außerdem für gute Stimmung unter den Gesprächspartnern. Auch eine leichte Schrägneigung des Kopfes ist ein Zeichen, dass Interesse am Gegenüber besteht.
Wichtig ist auch, sich bei der Kommunikation auf dieselbe Höhe des Gesprächspartners begeben: Wer niedriger sitzt, wirkt unterlegen, wer höher sitzt, möglicherweise herablassend.
Ruhe ausstrahlen, Abstand halten
Menschen, die im Stehen miteinander sprechen, sollten auf ein Zuviel an Bewegungen achten: Unbewusste Bewegungen lenken den Gesprächspartner ab. Wichtig ist auch, Ruhe auszustrahlen: Wer Ruhe und Selbstsicherheit ausstrahlt, tut dies auch mit seiner Körpersprache. Nonverbale Bewegungen wie nervöse Hände, rhythmisches Klopfen auf den Tisch oder Wippen mit den Beinen signalisieren Unsicherheit und ein Ausdruck mangelnder Souveränität.
Abstand wahren: Die Nähe, die Menschen zueinander haben, bestimmt die persönliche Beziehung. Ein Gefühl für Nähe und Distanz ist deshalb auch im Büro von Bedeutung. Wer mit seinem Gegenüber erfolgreich kommunizieren möchte, sollte einen angemessenen Abstand halten, die Intimzone wahren und sein Gegenüber auch nicht anfassen. Als Richtlinie gilt eine Armlänge Abstand (etwa 60 Zentimeter).
Negative Signale der Körpersprache
Gefaltete Hände hingegen sollten in Gesprächen nur sparsam eingesetzt werden – und nur dann, wenn sie wirklich passen, weil sie möglicherweise als überheblich und dominant empfunden werden können. Negative Gesten sind zum Beispiel
- Verschränkte Arme
- An die Nase fassen
- Theatralik
- Nesteln, Rumspielen, mit den Fingern trommeln
- Mangel an Haltung
- Mit dem Zeigefinger auf andere deuten
- Kinn in die Hand stützen
Wer mit verschränkten Armen dasitzt, vermittelt den Wunsch nach Distanz und eine ablehnende Haltung seinem Gesprächspartner gegenüber. Diese Botschaft kann sich im Berufsleben, zum Beispiel im Kontakt mit Geschäftspartnern, Kunden und Kollegen, durchaus negativ auswirken. Der Griff an die Nase hingegen signalisiert Stress, Anstrengung und Frust und kann unhöflich wirken.
Keine großen Gesten
Wer mit großen Gesten wortreich versucht, seine Position zu vertreten, wirkt unglaubwürdig und wird möglicherweise im Gespräch nicht ernstgenommen oder insgeheim belächelt.
In einer Gesprächssituation wie zum Beispiel in wichtigen Verhandlungen sollte außerdem nicht am Körper, der Kleidung genestelt oder mit Schmuck, Kugelschreibern oder anderen Dingen herumgespielt werden. Unpassend ist auch, mit dem Zeigefinger auf andere zu deuten: Diese Geste signalisiert Aggressivität. Gesprächspartner, die ihr Kinn in die Hand legen, suggerieren hingegen Skepsis.
Nicht zu vergessen: Bei der Kommunikation kommt es auch auf die Haltung an. Wer sich in einem Gespräch lässig zurücklehnt wie auf der heimatlichen Couch, signalisiert mit dieser Art von Körperhaltung Faulheit oder Langeweile. Eher aggressiv wirkt es hingegen, wenn sich ein Gesprächspartner hingegen von seinem Stuhl zu weit nach vorne lehnt.
Körpersprache als Technik erlernen und anwenden
Wer viel mit Menschen zusammenarbeitet, muss sich naturgemäß häufig mit ihnen auseinandersetzen. Das können Kollegen, Kunden oder Gesprächspartner sein. Wer Gespräche mit einem guten Gefühl beenden will, benötigt nicht nur die passenden Argumente und sprachlichen Ausdrucksformen, sondern kann auch seine Körpersprache gezielt dazu einsetzen, um erfolgreich zu kommunizieren. Bekannt sind unter verschiedene Gesprächstechniken auch die Techniken in der Körpersprache, die einen Teil dazu beitragen, Auseinandersetzungen und Gespräche zielorientiert zu gestalten.
Die Sitzposition: Die richtige Sitzposition kann sich positiv bei Gesprächen auswirken. Wer sich neben seinen Gesprächspartner setzt oder stellt, suggeriert ein Miteinander und außerdem, dass er keine Auseinandersetzung sucht, diese aber auch nicht scheut.
Die Spiegeltechnik: Mit der Spiegeltechnik wird Gleichheit und Einigkeit suggeriert. Wer eine ähnliche Körperhaltung wie sein Gesprächspartner einnimmt oder in einer ähnlichen Geschwindigkeit spricht, signalisiert Konsens und Vertrauen. Die Spiegeltechnik sollte sehr vorsichtig angewendet werden (nicht sofort die Position des Gegenübers einnehmen, wenn dieser sie wechselt), sondern langsam und zeitlich verzögert), damit sich der Gesprächspartner nicht imitiert und dadurch nicht ernstgenommen fühlt.
Die Reduzierung von Spannung: Die Reduzierung von Spannung eignet sich immer dann, wenn Wortgefechte drohen oder bereits ausgetragen werden. Wer die Hände (Handflächen nach unten) in einer langsamen Bewegung in Höhe der Hüfte vorsichtig Richtung Boden bewegt und diese Geste mehrfach wiederholt, kann dadurch eine ruhigere Situation für eine zielorientierte Kommunikation herstellen. Vorsicht ist jedoch geboten, weil diese Bewegung in ihrer Wirkung auch negativ als ein Ausdruck für Dominanz wahrgenommen werden kann.
Nonverbale Kommunikation richtig deuten
Genauso wie die eigene Gestik, Mimik und Körpersprache über die Gesprächsführung bestimmen, ist es in beruflichen Gesprächssituationen von zentraler Bedeutung, nonverbale Kommunikation des Gegenübers zu erkennen und einschätzen zu können. Die Deutung nonverbaler Botschaften ist eine Kunst, zu der unter anderem Wissen und eine gute Beobachtungsgabe gehört.
Zum Beispiel beim Vorgesetzten: Wer kennt nicht dieses Gefühl, dass etwas in der Luft liegt, obwohl dem Inhalt seiner Worte keine greifbaren Aussagen zu entnehmen sind?
Körpersprache deuten im Büro: Was ist bloß mit dem Chef los?
Wahrscheinlich verspüren viele Büroangestellte eher intuitiv, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist und registrieren beim Chef unbewusst verschiedene Signale, die er ohne Worte, jedoch mit Gesten oder einem bestimmten Gesichtsausdruck aussendet, ohne dass diese konkret zu deuten sind. Negative Gesten und mimische Botschaften können sein:
- Der Gesprächspartner spielt mit dem Handy, einem Stift oder einem Stück Papier
- Der Gesprächspartner sucht und hält keinen Blickkontakt
- Schmale Lippen
- Der Gesprächspartner setzt sich nicht gegenüber, sondern bleibt stehen
- Die Arme sind verschränkt
- Der Gesprächspartner spricht sein Gegenüber kaum an und stellt ihn nicht vor
- Die Hände des Gesprächspartners sind beim Sprechen in den Hosentaschen
- Abgewendeter Körper, Blicke über die Schulter beim Gespräch
- Geballte Hände
Positive Signale, die Sympathie signalisieren und über die Körpersprache vermittelt werden:
- Der Gesprächspartner stellt Augenkontakt her und hält ihn
- Er bleibt nicht vor dem Büro stehen
- Der Kopf des Gesprächspartners ist beim Zuhören geneigt
- Der Gesprächspartner gibt sich körperlich auf dieselbe Ebene
- Er verbirgt seine Hände und Handflächen nicht und zeigt sie offen
- Er passt sich der Körpersprache des Gegenübers an
- Er steht locker und lehnt sich zum Zuhörer hinüber
Was die Augen verraten
Die Augen eines Gesprächspartners verraten eine Menge über seine Emotionen und sind deshalb ein wesentlicher Bestandteil der Körpersprache. Der Blick in das Gesicht eines Gesprächspartners liefert den ersten Eindruck über eine Person – dazu gehört auch ein Blick in die Augen. Darin spiegeln sich Gefühle wie Unsicherheit, Ärger, Freude, Trauer und Angst, ohne dass die Person wirklich Einfluss darauf nehmen kann. Wie gesagt: Ein echtes Lächeln zeigt sich in den Augen.
Körpersprache deuten: Verräterische Pupille
Im Grunde ist es nicht der Ausdruck der Augen, sondern die Pupille, die uns viel über unseren Gesprächspartner verrät. Nicht umsonst gibt es unzählige Redewendungen über das menschliche Auge wie etwa „Augen machen“, „jemandem schöne Augen machen oder „schreckgeweitete Pupillen“. Die Pupillen verengen und weiten sich nicht nur unter dem Einfluss von Licht, sondern auch durch Emotionen und senden entsprechende Botschaften aus.
- Bei Menschen, die Interesse und Aufmerksamkeit bekunden, weiten sich die Pupillen (auch bei Drogenkonsum)
- Die Augenbewegungen von Menschen, die lügen, unterscheiden sich von denen, die die Wahrheit sagen
- Bei Menschen, die Angst haben, weiten sich die Pupillen
- Bei Ekel ziehen sich die Pupillen zusammen
Unterschiedliche Körpersprache bei Frau und Mann
Bei der Interpretation von Körpersprache, Gestik und Mimik sollen Forschungen zufolge Frauen gemeinhin besser abschneiden als Männer. Forscher vermuten dahinter evolutionäre Gründe. Außerdem, wird angenommen, sprechen beide Geschlechter mit ihrem Körper eine unterschiedliche Sprache. Demzufolge sind die Gesten von Männern meistens ausladender und raumgreifender als die von Frauen. Männer stehen außerdem meist breitbeiniger, Frauen dagegen sollen in Gesprächen häufiger lächeln.
Die Masse macht`s
Grundsätzlich jedoch sollte bei der Interpretation nonverbaler Signale stets auch der Kontext einbezogen werden (ist der Gesprächspartner stark gestresst? Bestehen kulturelle Unterschiede?) Auch dann, wenn eine bestimmte Geste lediglich einmal in einem Gespräch auftritt, hat das normalerweise nichts zu bedeuten. Vielmehr geht es um die Häufung körpersprachlicher Signale, die bestimmte Rückschlüsse erlauben kann.
Weitere Beispiele für nonverbale Signale:
- Arme liegen in der Region um den Bauchnabel: Sicherheit
- Kinn wird gerieben: Zufriedenheit
- Vom Körper wegführende Arm- oder Handbewegungen: Ehrlichkeit, aufrichtig
- Hände in „Betstellung“: Bitte um etwas
- Fuß wippt: ungeduldig, Nervosität
- Festhalten am Schreibtisch oder Rednerpult: Unsicherheit
- Hände werden hinter dem Rücken versteckt: Unsicherheit
Reden halten: Auch auf Mimik achten
Für eine gute Präsentation ist es unabdingbar, eine freundliche Miene aufzusetzen. Ein verschlossenes Gesicht bewirkt, dass die Zuhörer der Rede möglicherweise unaufmerksam folgen. Wichtig dabei ist, entsprechende Gesten einzuflechten. Am Gesichtsausdruck der Zuhörer lässt sich überprüfen, ob die Rede oder Präsentation fesselt oder eher langweilt. Aufmerksame Redner binden die Signale der nonverbalen Kommunikation des Publikums in den Verlauf ihrer Ansprache an.
Fazit
Die Körpersprache spielt in nahezu allen Bereichen des Lebens eine Rolle – und damit natürlich auch im Büro. Wer weiß, wie die nonverbalen Signale eingesetzt werden, kann sich einen Vorsprung vor der Konkurrenz verschaffen.
Eine bewusst eingesetzte Körpersprache im Arbeitsalltag kann damit bei Verhandlungen, Diskussionen, Streit- oder Bewerbungsgesprächen zum Erfolg beitragen. Wer die Regeln kennt, kann mit klug gewählter Gestik und Mimik seine eigene Persönlichkeit positiv unterstreichen und auch auf seine Gesprächspartner besser reagieren.