Schwierige Kollegen
Am Arbeitsplatz können Sie mit zahlreichen verschiedenen Typen schwieriger Kollegen konfrontiert sein. © ijeab – Adobe Stock

Schwierige Kollegen

Schwierige Kollegen können das Arbeitsklima belasten - egal ob sie laut, unzuverlässig oder cholerisch sind. Mit unseren Tipps verbessern Sie die Zusammenarbeit nachhaltig.

Kollegen können das Arbeitsleben ein Stück weit verschönern: Sie verbringen die Mittagspause mit Ihnen und stehen, im Idealfall fast wie Freunde, mit Rat und Tat zur Seite. Nichtsdestotrotz kann es passieren, dass Teammitglieder ärgerliche Verhaltensweisen an den Tag legen. Welche Typen schwieriger Kollegen Ihnen am Arbeitsplatz begegnen können und wie Sie damit umgehen, lesen Sie hier.

Je größer ein Team ist, desto mehr Einstellungen, Persönlichkeiten und Gewohnheiten verschiedener Menschen treffen aufeinander. Am Arbeitsplatz können Sie daher mit zahlreichen verschiedenen Typen schwieriger Kollegen konfrontiert sein. Folgende 9 Fälle finden sich in fast jedem Büro.

1. Der Kollege, der immer den Kaffee wegtrinkt

Sie kennen ihn vermutlich alle: Zum Leben in fast jedem Office gehört ein Mitarbeiter, der sich in der Kaffeeküche großzügig bedient – ohne für den entsprechenden Nachschub zu sorgen. Dieses Verhalten verletzt zwar keine Gefühle, kann aber dennoch frustrierend sein. Häuft es sich überdeutlich, so kann selbst diese vermeintlich unbedeutende Schwäche das Verhältnis zwischen Arbeitskollegen stark belasten.

2. Die Person, die andauernd Lärm macht

Auch sie gibt es in jedem Office: Die Person, die Lärm macht, wo sie geht und steht. Sei es beim Telefonieren, beim Tippen auf der Tastatur oder bei energischen Ausrufen des Ärgers. Dieser schwierige Kollege mit cholerischen Tendenzen hält alle am gleichen Arbeitsplatz vom konzentrierten Arbeiten ab. Da es sich mitunter um einen ureigenen Charakterzug handelt, ist es insbesondere für laute Menschen schwierig, ihr Verhalten im Umgang mit anderen anzupassen.

3. Die Mitarbeiterin, die immer lüften möchte

Gerade im Winter kommt es in vielen Büros zu Streitigkeiten in Bezug auf das Lüften. Während die eine Kollegin gerne minutenlang stoßlüftet, ist der Tischnachbar eine Frostbeule und kann gerne auf die Frischluftzufuhr verzichten. Hier ist es meist schwer einen Kompromiss zu finden, der für alle ein angenehmes Raum- und Arbeitsklima herstellt. 

4. Das Teammitglied, das in einem Projektteam kein Engagement zeigt

Dieser Fall eines schwierigen Mitarbeiters kann die Nerven seiner Kollegen sehr strapazieren: Der Trittbrettfahrer, der in einem Projektteam alle anderen die Arbeit erledigen lässt. Seine Körpersprache im Büro ist nicht schwer zu deuten: Er lehnt sich bequem zurück und dreht Däumchen, während andere seine Aufgaben übernehmen. Mit Zusammenarbeit hat das nichts zu tun.

5. Die unzuverlässige Kollegin

Auch dieser Typ Kollegin kann Ihnen im Büroalltag begegnen. Die unzuverlässige Mitarbeiterin zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass sie Mails oder Anrufe zu spät beantwortet und Fristen versäumt. Ihre Zusagen, sich um eine Aufgabe zu kümmern, erwischen Teammitglieder oftmals kalt: Sie liefert keine entsprechenden Ergebnisse. 

In der Zusammenarbeit bedeutet das für Sie einen merklichen Mehraufwand und Überstunden, weil Sie sich neben Ihren eigenen Aufgaben auch noch um die des unzuverlässigen Kollegen kümmern müssen. Auch das beste Office-Management gerät angesichts solcher Mitarbeiter an seine Grenzen. 

6. Die Person, die sich ständig bei der Führungskraft einschleimt

Sie kommen in verschiedenen Varianten, haben aber meist nur ein Ziel. Diese Art schwieriger Arbeitskollegen macht alles, um vor dem Chef oder der Chefin möglichst positiv dazustehen. Eine beliebte Strategie solcher „Schleimer“ ist es, der Führungskraft Komplimente zu machen. 

Eine andere Methode, gut Wetter zu machen, besteht darin, Gruppen- oder Fremdleistungen als die eigenen zu verkaufen. Diese Mitarbeiter gehen ohne Rücksicht auf Verluste vor, um sich einen Karriere-Vorteil zu verschaffen. Solche Machtspiele im Büro sind für Sie mitunter sehr anstrengend und können Ihre Gefühle strapazieren. Ärger und Konflikte sind vorprogrammiert.

7. Das Teammitglied, das immer nörgelt

Konstruktive Kritik ist gut – sie hilft Ihnen dabei, Fehler zu verbessern und sich persönlich weiterzuentwickeln. Sie zeichnet sich durch konkrete Verbesserungsvorschläge und -möglichkeiten aus und ist respektvoll formuliert. 

Allerdings können nicht alle Kollegen ihre Kritik am Arbeitsplatz konstruktiv vorbringen. Es gibt immer wieder Teammitglieder, die im Nachhinein alles besser wissen und Ihre Arbeit schlecht machen. Als ewige Nörgler hängen sie sich an jedem Detail auf und reiten auf Fehlern der Vergangenheit herum, anstatt sich den aktuellen Problemen und deren Lösung zu widmen. Das erschwert das Vorankommen in einem Projekt – und das dauernde Nörgeln nimmt Ihnen die Freude am Arbeitsleben. 

8. Die Mitarbeiterin, die keine Verantwortung für ihre Fehler übernimmt

Manchmal begegnen Sie einer Mitarbeiterin, die bei Problemen keine Verantwortung übernimmt – obwohl sich diese auf einen Fehler ihrerseits zurückführen lassen. Stattdessen erhebt sie Vorwürfe und beschuldigt andere. Auch das kann die Teammitglieder emotional beanspruchen, zu Konflikten zwischen Mitarbeitenden führen und Beziehungen belasten.

Insbesondere in Teams mit neuen Mitgliedern gestaltet sich der Umgang mit solchen Kollegen schwierig: Im schlimmsten Fall werden Fehler auf die „Neuen“ abgewälzt, was diese schnell wieder ihren Job kosten kann.

9. Der Kollege, der ständig lästert

Mindestens genauso ärgerlich und verletzend ist es, wenn über Sie oder andere Kollegen gelästert wird. Es gibt Arbeitskollegen, die andere Teammitglieder haltlos und geschmacklos kritisieren und Tratsch verbreiten, anstatt ihre Probleme unter vier Augen zu klären. Darunter leidet nicht nur das Betriebsklima: Für Betroffene überschreitet das oft die Grenze zum Mobbing. 

Liegen Gefühle erst einmal brach, so ist eine sachliche Reaktion sehr erschwert. Chefs bringen für solche Lästereien unter Kollegen aber oft keine Toleranz auf, weshalb Angriff hier keinesfalls die beste Verteidigung ist. Wie sollten Sie also reagieren, wenn Sie am Arbeitsplatz auf schwierige Kollegen treffen?

Tipps zum Umgang mit schwierigen Kollegen am Arbeitsplatz

Treten Probleme oder gar Konflikte mit anderen Teammitgliedern auf, so gibt es einige Tipps und Handlungsempfehlungen, die helfen können. Hauptansatzpunkt sind dabei zunächst Sie selbst; genauer: Ihre Gedanken und Gefühle. Der zweite Ansatzpunkt ist das Verhältnis und die Zusammenarbeit mit dem problematischen Kollegen. Das Einbeziehen der Führungskraft sollten Sie nur im Ernstfall erwägen.

Nicht persönlich nehmen – zunächst gilt immer die Unschuldsvermutung

Auch wenn es schwerfällt: Versuchen Sie die nervigen Verhaltensweisen, die der schwierige Arbeitskollege zutage legt, nicht persönlich zu nehmen. Solange es nur um den ausgetrunkenen Kaffee, die Unzuverlässigkeit oder das Einschleimen geht – unterstellen Sie keine böse Absicht. 

Auch, wenn Sie das Verhalten eines Kollegen als persönlichen Angriff deuten, betrachten Sie die Situation einmal aus der Distanz und hinterfragen Sie Ihre Perspektive. Möglicherweise liegt ein Missverständnis vor. In den seltensten Fällen hat ein Kollege wirklich ein persönliches Problem mit Ihnen und möchte Sie mit seinem Verhalten aus der Ruhe bringen. 

Um sicher zu gehen und die Zusammenarbeit für alle Beteiligten so angenehm wie möglich zu gestalten, suchen Sie am besten das Gespräch unter vier Augen, in dem Sie nach den Gründen des Verhaltens fragen. 

Ansprechen in einem Gespräch unter vier Augen

Kommunikation ist im Leben das A und O. Das gilt nicht nur für Freunde und andere Menschen im privaten Umfeld. Auch im Arbeitsleben steht und fällt viel mit offener und transparenter Kommunikation. Suchen Sie also das persönliche Gespräch mit der problematischen Teammitglied. Schaffen Sie dabei einen entspannten Rahmen: Sie sollten Zeit mitbringen und ungestört sein. Außerdem tut etwas Abstand von Gefühlen gut, weshalb das Gespräch idealerweise nicht direkt nach einem Konflikt stattfindet.

Nun ist es Zeit, konstruktiv Feedback zum vergangenen Verhalten zu geben. Beginnen Sie bestenfalls mit etwas Positivem und arbeiten Sie sich zu bestehenden Problemen vor. Äußern Sie Ihre Kritik dabei möglichst mit Respekt und ohne Anschuldigungen und kommen Sie schnell auf den Punkt – sonst können Ihre Aussagen als Angriff gedeutet werden und der Gesprächspartner verschließt sich einer konstruktiven Lösung. Fragen Sie anschließend nach, wie das Feedback ankommt. Zeigt sich die Person einsichtig, so versuchen Sie gemeinsam eine Lösung abzuleiten. 

Falls das Gespräch keine Veränderung hervorgebracht hat oder gute Vorsätze schnell wieder in Vergessenheit geraten, gilt: unbedingt noch einmal das Gespräch suchen! Bleiben Sie beharrlich und geduldig. Aller Anfang ist schwer und manchmal dauert es auch einfach ein wenig, bis der Betreffende zur Einsicht in Bezug auf den Grund ihres Verhaltens gelangt.

Keine Verbesserung zu sehen: Zusammenarbeit reduzieren

Wenn trotz Geduld und Ausdauer keine Verbesserung der Situation möglich war, so bleibt Ihnen die Option, den Kontakt zum problematischen Teammitglied zu reduzieren. Sie umgehen die Schwierigkeit zwar nur, finden aber Ihren Seelenfrieden wieder und können sich auf Ihre Arbeit konzentrieren. 

Selbstverständlich ist das nur möglich, wenn Sie dem schwierigen Kollegen am Arbeitsplatz nicht ständig begegnen oder gar zusammen an Projekten sitzen. Falls eine Zusammenarbeit aus Unternehmenssicht doch nötig wird, bleiben Sie nach Möglichkeit höflich und sachlich. 

Letzte Maßnahme: Vorgesetzte ins Boot holen

Wenn alle Versuche einer Lösungsfindung scheitern und das Verhalten des schwierigen Kollegen Ihr Arbeitsleben ungehindert beeinträchtigt, kann der Vorgesetzte eingeschaltet werden. Dabei ist es egal, ob Sie psychisch oder körperlich unter der Situation leiden: Meist handelt es sich dann um ernstzunehmendes Mobbing, das in Burnout oder Depression enden kann. 

Nehmen Sie daher die Möglichkeit einer Streitschlichtung durch den Vorgesetzten oder einen externen Mediator rechtzeitig wahr. Eine Führungskraft kann Ihren Vorstoß auch als Anlass nehmen, um entsprechende Probleme unternehmensweit anzugehen. Workshops zu gewaltfreier Kommunikation gehören dabei ebenso zum Maßnahmenkatalog, wie Teambuilding-Events oder Optimierungen des Office-Managements. Es lohnt sich also, sich im Ernstfall an den Chef zu wenden. Meist profitieren alle davon.

Fazit: Schwierige Kollegen am Arbeitsplatz – nicht zu vermeiden, aber zu meistern

Sie und Ihre Teammitglieder unterscheiden sich in zahlreichen Dingen. Da ist es klar, dass Sie es am Arbeitsplatz immer wieder mit schwierigen Situationen und Kollegen zu tun haben. Lästerei oder Mobbing ausgenommen, denkt Ihr Gegenüber in den seltensten Fällen daran, Ihnen ernsthaft zu schaden. Selbst wenn Sie Tratsch oder unwahre Aussagen über sich hören, steckt dahinter oft eher ein Missverständnis, als tiefergehende Gründe.

Dennoch reibt es die Nerven auf, wenn ein Teammitglied ständig laut ist oder Sie ununterbrochen kritisiert. Indem Sie sich ermahnen, selbst respektvoll und sachlich zu bleiben, tun Sie bereits den ersten Schritt in Richtung einer Lösung. In einem zweiten Schritt stellen Sie die schwierige Arbeitskollegin zur Rede und bemühen Sie sich um einen Kompromiss. Alternativ reduzieren Sie die Zusammenarbeit schlichtweg und gehen einer Konfrontation aus dem Weg. Als Ultima Ratio können Sie schließlich die Führungskraft einschalten.

FAQ: Schwierige Kollegen

Welche Arten schwieriger Kollegen am Arbeitsplatz gibt es?

Es gibt zahlreiche Typen schwieriger Kollegen am Arbeitsplatz. Vor allem Menschen, die laut, unzuverlässig oder opportunistisch sind, fallen negativ auf. Auch Kollegen, die Lästerei oder gar Mobbing betreiben, gehören dazu.

Je nachdem, wie langanhaltend und stark Sie psychisch oder körperlich durch den schwierigen Kollegen am Arbeitsplatz leiden, bieten sich verschiedene Methoden an. Meist schafft ein Gespräch unter vier Augen schon gegenseitiges Verständnis. Im Ernstfall muss eine Führungsperson dazu geholt werden.

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