Warum Sie ein Schmetterling sein sollten – und keine Raupe!
Warum Sie ein Schmetterling sein sollten – und keine Raupe! © Kathy Servian/unsplashpixabay

So finden Sie, was Sie erfüllt

Die eigene Berufung zu finden und den ideal dazu passenden Job – das treibt viele Menschen an. Doch findet sich so wirklich die gewünschte Erfüllung oder gibt es einen besseren Weg? Ein Erfahrungsbericht von Gabriele Feile.

Das Wortpaar ist beliebt: Beruf kommt von Berufung. So wird begründet, dass sich unsere Berufung am besten in einem Beruf ausdrücken sollte. Wer den richtigen Beruf wählt, in dem sie oder er sich entfalten kann, hat es geschafft. Im Umkehrschluss heißt das: Menschen ohne einen Job, können ihre Berufung nicht erfüllen.

Wer zu jung oder zu alt ist oder wegen körperlicher oder psychischer Einschränkungen keinen Beruf ausüben kann, hat Pech. Auch diejenigen, die unbezahlte Care-Arbeit leisten, können nach dieser Definition ihre Berufung womöglich nicht ausleben.

Was ist eigentlich meine Berufung?

Werden Menschen nach ihrer wahren Berufung gefragt, sind sie regelmäßig überfordert. Meist fällt ihnen keine Tätigkeit ein, die ihnen voll und ganz entspricht. Sie probieren sich aus, wechseln Arbeitgeber und Jobs und erkennen oft, dass die Erfüllung ausbleibt. Zwar schaffen viele es, ihre Arbeitsbedingungen mehr und mehr an ihre Bedürfnisse anzupassen, doch der Sinn, den sie aus ihrer Arbeit ziehen wollen, zeigt sich dadurch nicht unbedingt.

Berufung kommt von Ruf

Hier kann ein anderer Blickwinkel sinnvoll sein: Die Berufung, die jeder Mensch mit auf die Welt bringt, hat nichts mit einem Beruf zu tun! Vielmehr lässt sie sich auf einen Ruf zurückführen. Herauszufinden, wozu wir berufen sind, ist Teil des Selbstfindungsprozesses, der meist schon in der Pubertät beginnt.

Oft kommt der Prozess zum Stillstand, wenn junge Menschen eine sichere Laufbahn wählen. Erst rund um das 40. Lebensjahr nehmen viele Menschen den Prozess wieder auf. Die erste Hälfte des Lebens ist geschafft und die Frage: War das schon alles? drängt sich in den Vordergrund.

Was ist die Lebensaufgabe?

Wer sich den nun auftretenden Sinnfragen mutig stellt und Antworten sucht, erkennt bald: Es ist anspruchsvoller als gedacht, sich selbst so gut kennenzulernen, um die eigene Berufung zu finden. Menschen, die den Prozess bis zum Ende vollziehen, werden feststellen: Es gibt eine Aufgabe in meinem Leben, die schon von Anfang an da war. Wir haben alles mitbekommen, um die Aufgabe mühelos erfüllen zu können. Die Kombination unserer persönlichen Gaben reicht aus. Meist ist unsere Lebensaufgabe etwas, das uns selbst ganz unspektakulär vorkommt. Es sind die kleinen, wiederkehrenden Gesten, Tätigkeiten oder Aufgaben, die wir ganz automatisch tun.

Warum es so schwer ist, den Sinn zu finden

Spielen wir in einem Theaterstück mit, erhalten wir in der Regel eine genaue Beschreibung der Rolle. Für das Leben scheinen wir kein Drehbuch erhalten zu haben. Wir wissen offensichtlich weder, wie unsere Rolle heißt, noch wie wir sie spielen sollen. Unterstützt wird das von einer fordernden Welt, in der wir mit einer Vielzahl an Botschaften konfrontiert sind, die uns weismachen: Du bist nicht genug!

Wir fühlen uns getrieben, vergleichen uns mit anderen und werden immer unzufriedener – trotz allem, was wir erreicht haben, uns leisten können und besitzen.

Sei ein Schmetterling – keine Raupe!

Das Leben in einer von Wachstum getriebenen Welt kann anstrengend sein. Das Credo lautet: Du brauchst immer MEHR. Dieses Leben lässt sich vergleichen mit dem einer Raupe. Sie ist dazu da, zu fressen, um zu wachsen. Das macht sie ungehemmt und häutet sich dabei mehrfach, um Platz zu schaffen für noch mehr Futter. Irgendwann weiß die Raupe instinktiv: Es ist genug. Sie häutet sich ein letztes Mal und knüpft sich in ihren Kokon ein.

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